Artfiles Mail V3

Das Artfiles Mailsystem wird von Grund auf erneuert. Nach mehreren Monaten Entwicklungszeit und ausführlichen Tests wird ab dem 1.1.2016 das Mailsystem V3 ausgerollt. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Umstellung von Courier auf Dovecot IMAP
  • Unterstützung von XLIST Kommandos zur Ordnerverwaltung z.B. in Outlook
  • Sieve-Unterstützung: Filterung von Mails schon auf dem Server
  • Robustere Mailzustellung und höhere Verfügbarkeit
  • Bis zu 30 Tage Backup dreimal täglich

Hintergrund

Das Artfiles Mailsystem basiert seit dem Start vor nun mehr als 15 Jahren auf Qmail, Exim und Courier. Exim mit seine extrem vielfältigen Konfigurations- und Erweiterungsmöglichkeiten sorgt für den Transport ein- und ausgehender Mails, Qmail für die Zustellung und Filterung eingehender Mails. Courier stellt Abrufmöglichkeiten via POP3 und IMAP zur Verfügung.

Das "alte" Mailsystem schematisch
Das „alte“ Mailsystem (V1) schematisch

Obwohl dieses System auch nach vielen Jahren immer noch stabil und sicher funktioniert, ist doch die Entwicklung mittlerweile an einigen Komponenten vorübergegangen: Qmail wird praktisch seit 1998 funktional nicht weiterentwickelt und auch Courier, obwohl noch aktiv entwickelt, lässt viele moderne Features, wie Sieve oder XLIST vermissen.

Aus diesem Grund haben wir uns für eine von Grund auf neu konzipierte Lösung entschieden: Als IMAP und POP3 Mailserver fungiert nun Dovecot. Das Scannen der Mails auf Viren und SPAM übernimmt Amavis direkt auf dem Mailboxsystem. Hierdurch wird die Zustellung von Mails besser als bisher parallelisiert. Hier lag eine Schwachstelle des alten Systems mit nur einer Qmail Instanz, die alle Mailboxserver mit Mails versorgen musste. So konnte ein kurzzeitig stark erhöhtes Mailaufkommen auf einzelnen Servern die Zustellung auch anderer Mails beeinträchtigen.

Das "neue" Mailsystem
Das „neue“ Mailsystem (V3) schematisch

Ein weiterer, höchst erwünschter Nebeneffekt des neuen Systems ist die wesentlich bessere Nachvollziehbarkeit der Mailzustellungen bis hin zum Logging der Antivirus- und Spamfilter-Entscheidungen.

Die Server des neuen Systems sind entweder ihrerseits redundant ausgelegt, oder laufen als virtuelle Maschinen auf redundanter Hardware, so dass wir im Fehlerfall sehr schnell – teilweise sogar automatisch – den Betrieb wieder herstellen können. Da wir für die Mailspeicherung künftig auf BTRFS setzen, können wir eine einfache Backuplösung anbieten, die nahezu unbegrenzte Speicherpunkte ermöglicht. Zusätzlich wird ein Offline-Backup erstellt.

Durch die nun ausschließlich datenbankbasierte Konfiguration ergeben sich viele Konfigurationsmöglichkeiten, die wir im Laufe der nächsten Monate im DCP für Sie verfügbar machen werden.

Was bedeutet das für unsere Kunden

Sobald Ihre Domain(s) umgestellt sind, profitieren Sie automatisch von den zusätzlichen Features des neuen Mailsystems: Sie können Mails per Sieve filtern (dazu werden wir in den nächsten Wochen noch einen Artikel veröffentlichen). Wenn Sie IMAP nutzen, erkennt Ihr Mailclient automatisch die speziellen Ordner, die für z.B. gelöschte Mails, gesendete Mails oder Entwürfe vorgesehen sind. Insbesondere beim Zugriff mit mehreren Clients auf ein bestimmtes Postfach wird hierdurch die Einrichtung deutlich erleichtert.

In den nächsten Monaten werden wir zudem in einigen Tarifen die Möglichkeit anbieten, selbst Mails aus beliebigen Backups in das jeweilige Postfach zurückzuspielen.

Was ist aus Mail V2 geworden?

Wenn Sie sich fragen, warum auf Mail V1 direkt Mail V3 folgt – Mail V2 war als auf Basis von Exim selbst entwickeltes System zwar vielversprechend, wir haben es aber zugunsten einer weitestgehend auf Standardkomponenten basierenden Lösung verworfen.

Links

SIEVE

Local Mail Transfer Protocol (LMTP)

RFC6154 XLIST

BTRFS

Ein Gedanke zu „Artfiles Mail V3“

  1. Liebes Artfiles-Team, danke fuer den Blog. Wir sind zufriedene Kunden und haben eine Frage zu Datei-Anhaengen und Filterung bei bekannten Schaedlingen; Wie stellt sich die Situation bei Ihnen dar, auf bekannte/gefaehrliche Datei-Anhaenge zu scannen und ihre Kunden so zusaetzlich zu schuetzen. Auf Provider-Ebene scheint dieser Service latent schwach zu sein. Vielleicht informieren Sie uns ueber die/ihre aktuelle Situation und Herangehensweise bei diesem draengenden Problem!

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